Ich war auf einem spontanen Modelwalk. Alles klar soweit. Ich bin in den sozialen Medien darauf hingewiesen worden, dass eine Aktion, die bereits eine Woche vorher feststeht, nicht spontan ist. Das stimmt soweit. Wenn sich die Eckdaten allerdings am laufenden Band ändern und man vor Ort feststellt, dass doch wieder alles anders ist – dann bin ich trotzdem geneigt, die Aktion als spontan zu bezeichnen. Fortwährend spontan, sozusagen.
Da das zum Teil (also, für einige Teilnehmer) auch Thema der Aktion war, möchte ich hier gerne mal meinen Senf zum Thema Organisation von fotografischen Events abgeben. Klar ist, dass man niemals Regeln blind befolgen soll. Man soll sie verstehen und verinnerlichen – und sie dann brechen. Es passiert immer wieder, dass sich Leute treffen und einfach Fotos machen. Spaß und einen tollen Tag haben. Dazu muss man aber auf einer Wellenlänge schwimmen. Wenn man sich da nicht so ganz sicher ist, hier die Grundregeln.
Im Rahmen bleiben
Man stelle sicher, dass alle über das selbe Medium kommunizieren, so es denn eine Kommunikation gibt. Es ist immer Möglich, dass andere Leute Dinge anders sehen als du. Manchmal setzt man etwas einfach voraus, von dem andere noch nie etwas gehört haben. Kennt man sich über Facebook, bietet sich dort eine Gruppe oder Veranstaltung an. Dran denken: nur Veranstaltungen, die von einem privaten Profil erstellt werden, sind auch wirklich privat. Veranstaltungen einer Seite sind zwingend öffentlich. Ruckzuck stehen da 100 Leute. Alles schon gehabt.
Ziele
Man stelle sicher, dass alle wissen, was das Thema der Aktion ist. Manch ein Modell mag Portraits oder möchte das neue Outfit im Stile Lifestyle oder Fashion geshootet haben, manch ein Fotograf steht auf nackte Haut. ZACK ist die Stimmung im Keller. Nicht nur Modelle, auch Fotografen müssen sich vorbereiten. Mental wie technisch. Nix mit auf den Knopf drücken und Foto ist im Kasten.
Fähigkeiten
Man stelle sicher, dass alle in der Lage sind, die Portfolios der anderen Teilnehmer zu sichten. Eine zu große Diskrepanz in Sachen Erfahrung und Fähigkeiten führt zu Frust nach der Aktion. Das soll nicht heißen, dass man Gruppen nicht auch gut Mischen kann. Allerdings muss ein Fotograf wissen, ob er mit sehr erfahrenen Modellen rechnen kann oder mehr Zeit einplanen muss. Zu viel Erfahrung kann meiner Meinung nach auch wieder zum Problem werden, denn nicht nur Fotografen sind gerne eingefahren, sondern auch Modelle. Stichwort Posing Maschine.
Zeit
Man stelle sicher, dass allen der Zeitliche Rahmen klar ist. Völlig in Ordnung, wenn jemand früher weg muss. Wenn dieser Jemand aber von jemandem abhängig ist, der gerne noch bleiben möchte, ist das doof. Ich würde pro Paarung eine halbe Stunde rechnen. Darin enthalten sind Wegstrecke und Equipmenthandling. Z.B.: zwei Fotografen, zwei Modelle macht minimum zwei Stunden. Plus ein Modell, plus eine Stunde. Ein weiterer Locationwechsel, nochmal eine Stunde.