Die Geschichte zum Headbang im LaPaDu ist gar nicht so lang, hat aber ein paar Überraschende Wendungen parat. Alles fing damit an, dass Mathory in der Modelkartei (ja, ab und an schaue ich da mal rein, wenn mir langweilig ist) einen Job für ein Heideshoot im Februar ausgeschrieben hat. Das hat mich aus mehreren Gründen nicht so richtig überzeugt, allem voran aber mag ich die Heide im Spätsommer am liebsten. Wirklich gut kenne ich nur die Wahner Heide bei Köln, welche quasi in jeder Jahreszeit ihren Reiz hat. Aber ich bin inzwischen ein Schönwetter Fotograf, also…
Da mir aber die Portraits in ihrem Profil gefallen haben, habe ich sie nach „normalen“ Portraits im Studio gefragt. Lange Diskussion hin und her, es wurde ein Metal Headbang Shoot im Landschaftspark Duisburg. Kompromiss wie folgt: sie mag Studio nicht, ich will Portraits. Sie will mit Thema, mir ist’s egal. Und hier sind wir nun…
Stellte sich allerdings heraus, dass sie erst 16 ist. Nicht ganz ohne, weißer Mann mittleren Alters mit jungem Küken alleine unterwegs. Deshalb haben wir uns auf einen belebten Ort geeinigt, wo wir nie so ganz alleine sind. Dazu natürlich das Risiko für mich, dass ich eine Stunde Anfahrt habe zu einem 16 Jährigen Nachwuchsmodel, das ich nicht kenne. Also denke ich mir, biste ein schlauer Fuchs, kennst ja die Jessy Caryad. Die hat einen Stil, der exakt in die Shooting Planung passt. Wenn also das Nachwuchsmodel nicht auftaucht oder nicht performt oder sonstwas, habe ich den Weg wenigstens nicht umsonst gemacht – und die Frau Caryad mal wiedergesehen.
Mathorys Bildidee beinhaltete allerdings ein zweites Model für Interaktion, für wofür sie eine Freundin mitbringen wollte. Drei sind etwas viel für mich, also suchte ich mir einen zweiten Fotografen, damit wir uns quasi in Gruppen aufteilen können. Ein netter Nachmittag mit netten Leuten (hoffentlich…), jeder bekommt auf jeden Fall Bilder, denn Frau Caryad und den zweiten Fotografen kenne ich ja schon und kann das einschätzen.
Aber natürlich meldete sich Dr. Murphy kurz vorher. Die Frau Caryad musste früher zu ihrem Anschlusstermin auf einem Metal Event und hatte nur kurz Zeit, mit An- und Abfahrt etc. Das gefiel dem zweiten Fotografen natürlich nicht, denn eine Anfahrt von über einer Stunde für eine Stunde fotografieren ist bei TFP etwas knapp. Verstehe ich, hätte ich auch nicht machen wollen. Dann, am Tag des Shootings erfahre ich, dass die Freundin ebenfalls nicht kann.
Also zog ich weißer Mann mittleren Alters mit einer minderjährigen in den Park. Klasse.
Zum Glück ging dann aber doch alles gut. Wir hatten eine unterhaltsame Zeit miteinander und haben viele schöne Fotos zustande gebracht. Ich muss sagen, für ihre 16 Jahre ist die junge Frau erstaunlich zielstrebig und wissbegierig. Grad in letzer Zeit habe ich ja extreme Erfahrungen in die andere Richtung gemacht, also fiel mir das besonders auf. Alle Sorgen also unbegründet, Mathory ist auf jeden Fall die Reise wert gewesen.
Gutes Wetter gehabt, uns gut verstanden und die Ausbeute ist gar nicht so schlecht. Ende gut, alles gut.