Jessica Caryad im Bürgerbusch

Jessica Caryad in the woods

Jessica hatte ich schon länger auf dem Radar, hauptsächlich aber aufgrund unserer veganen Lebensweise und weniger aus fotografischen Gründen. Aber gerade Verbindungspunkte außerhalb der Fotografie schaffen Vertrauen, weshalb ich mich dann sehr gefreut habe, als sie mich auf Fotos ansprach. Sie zählt ja nun wirklich nicht zu den Standard Beauty Modellen, die ja im Prinzip austauschbar sind. Das klingt vielleicht abwertend, aber wenn man sich mal das typische Beauty Genre anschaut und auch mal darüber nachdenkt, was nun Schönheit (im Allgemeinen) genau ist, versteht man ganz sicher, was ich meine.

 

Jessica Caryad Portrait im Wald

 

Nein, ich würde Jessica vielmehr im Charakterbereich einsortieren. Mit den immerschwarzen Klammotten und dem ganz eigenen Ausdruck im Gesicht ist sie ganz klar nicht beliebig austauschbar, aber auch nicht beliebig einsetzbar. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, die Chemie muss stimmen, alles muss stimmen. Das ist für mich der Grundsätzliche Unterschied zwischen einem Beautymodell und einem Charaktermodell. Schwieriger, aber mit ein bisschen Glück ist das Ergebnis einzigartig.

 

Jessica Caryad Portrait im Wald

 

Available Light

Dies war nun der zweite Termin in Folge, an dem ich kein zusätzliches Licht dabei hatte. Das nennt sich dann Available Light, was meiner Meinung nach irreführend ist, denn meine geliebten kleinen Blitze sind stehts verfügbar (available). Außerdem zählt ja auch der Einsatz von Reflektoren zu Available Light, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Spielt allerdings keine Rolle, denn ich kann mit Reflektoren nichts anfangen. Ich verstehe die Biester einfach nicht… Und damit meine ich nicht, die Funktionsweise oder die Wirkung. Das ist eher so eine generelle Sache.

 

Jessica Caryad Portrait im Wald

 

Wie auch immer, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und man sich darauf einlässt, kann man auch ohne zusätzliches Licht tolle Portraits machen. Es ist eben die Frage, ob man sich sein Bild von externen Gegebenheiten diktieren lassen kann oder nicht. Wenn man ohne spezifisches Ziel loszieht und die Zeit auch keine Rolle spielt, ist alles gut. Wenn ich aber ein ganz spezielles Bild haben will, werde ich immer auf externes Licht zurückgreifen. Denn nur damit mache ich mir die Welt, wie sie mir gefällt.

 

Jessica Caryad Portrait im Wald

 

Bildbearbeitung

Bei Available Light Aufnahmen ist natürlich die Bildbearbeitung sehr wichtig, für mich zumindest. Ich brauche bei Gesichtern immer die Klarheit, also entweder ist das Gesicht (und damit auch die Augen) zu sehen oder eben nicht. Wenn jemand in die Kamera guckt, die Augen aber in schwarzem Schatten verschwinden… Das vertrage ich einfach nicht. Zudem bin ich ohne Konservenlicht kaum in der Lage, gezielt Highlights zu setzen  oder ein spezielles Detail (wie z.B. die Augen) schon bei der Aufnahme herauszuarbeiten. Wenn ich das zuverlässig erreichen wollte, müsste das Modell bei jeder zweiten Aufnahme in den Himmel starren. Wäre auch komisch, oder?

 

Jessica Caryad Portrait im Wald

 

Bürgerbusch

Wer nun tapfer bis hierher gelesen hat, bemerkt vielleicht, dass es eine relativ große Bandbreite an Hintergründen und Stimmungen in den Bildern gibt. Da muss ich wieder einmal das kleine, aber feine Wäldchen direkt vor meiner Haustür loben und wünsche mir, dass in Zukunft mehr Menschen meinen Aufrufen folgen, wenn ich Bilder im Bürgerbusch machen will. Zugegeben, Leverkusen ist nicht grad der Nabel der Welt. Aber hey, es gibt Schlimmeres. Bielefeld zum Beispiel… Spaß! Nein, wirklich. Meine Erfahrung ist, dass sich speziell die Kölner in ihrer Stadt eingraben und nur schwer zu motivieren sind, etwas Wegstrecke in Kauf zu nehmen. Bekommt mal den Arsch hoch!

 

Jessica Caryad Portrait im Wald

 

Das ist Jessica. Jessica nimmt eine Stunde Fahrt in kauf für schöne Bilder. Sei schlau. Sei wie Jessica.

2 thoughts on “Jessica Caryad in the woods

  1. Hallo Daniel

    Ich finde es erstaunlich nach welchen Charakterbereich du Menschen einsortierst ohne es Negativ zu meinen. Beautymodell und einem Charaktermodell . aber da ist was dran an dieser überlegung

    1. Nun, irgendwie muss ich ja kategorisieren, nicht zuletzt um meine Gedanken und auch mein Portfolio zu sortieren. Dass das vielleicht nicht einer allgemeingültigen Auffassung entspricht, ist mir schon klar, aber was solls? Die Einsortierung in Beauty hilft auch nicht zuletzt meinem Handwerk, wenn ich für bestimmte Bilder Modelle suche. Da zählt dann ein bestimmtes Äußeres zu, eine bestimmte Ausstrahlung und bestimmte Fähigkeiten, was Posing und Mimik angeht. Das ist im Charakterbereich ganz anders, da lasse ich die Zügel sehr locker. Das Ziel ist ja auch ein ganz anderes…

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