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Threema

Da in meiner Umgebung immer mehr Menschen schlußendlich klug werden und Threema statt Whatsapp nutzen, möchte ich gerne auf ein paar Dinge hinweisen, die in diesem Zusammenhang wichtig sind.

Ganz generell will ich mal sagen, dass alles elektronische in unserem Leben zunimmt. Bei jedem Gerät und jeder App sollte man sich hin und wieder fragen: tut es weh, wenn das Gerät oder die App plötzlich weg ist? Tut es weh, wenn das Telefon geklaut wird oder wenn das NAS abbrennt? Was für Daten produziere ich hier überhaupt, was bedeuten diese für mich? Es ist ganz normal, dass man da erstmal ein bisschen Ratlos dasteht. Trotzdem: macht euch Gedanken!

Backup

Zuersteinmal ist es wichtig zu wissen, dass keinerlei Daten auf irgendwelchen Servern gespeichert werden, was ja irgendwo des Pudels Kern ist. Es befindet sich grundsätzlich alles auf eurem Handy. Der Messerscharfe Versand meldet sich jetzt sofort mit:

Und was ist, wenn ich das Handy verliere? Oder es kaputt geht? Oder es geklaut wird?

Verstand

Genau. Dann schreibt man bei Facebook, das Handy wäre weg und alle sollen mal ihre Nummer (oder ID) schicken.

ODER man hat ein Backup und schon nach kurzer Zeit ist alles wieder beim Alten. Hier muss man wissen, dass ein Backup bei Threema grundsätzlich in zwei Teilen erledigt werden muss.

  • Der erste Teil ist eure ID, eure Identität.
  • Der zweite Teil sind die Daten, die so anfallen. Chathistorie, gesendete und empfangene Katzenvideos etc.

ID

Der wichtigere Teil ist eure ID. Das ist der Teil, der euch bei anderen Identifiziert und der nicht wiederherstellbar ist. Ohne die ID bringt euch auch ein Datenbackup nichts, denn die Daten müssen ja irgendwo zu gehören. Die ID ändert sich also nicht und muss deshalb auch nur einmal gesichert werden. Ihr solltet ab und an mal nachprüfen, ob ihr noch wisst, wo ihr das Backup der ID hingelegt habt und ob sie noch da ist. Ansonsten seid ihr mit einer neuen ID auch eine neue Person für alle anderen.

Daten

Der zweite Teil, um den man sich Gedanken machen muss, sind die Daten, die im Laufe der Zeit anfallen. Das sind Chatverläufe, gesendete und empfangene Dateien und so weiter. Solltet ihr ein Backup eurer ID haben, könnt ihr zumindest wieder mit anderen Leuten in Kontakt treten, aber alle Historie ist über den Jordan. Man kann sich jetzt überlegen, wie schlimm das ist. Ich persönlich finde es angenehmer, wenn ich auch alle Chatverläufe etc wiederbekomme, aber ohne würde ich auch nicht sterben.

Interessant ist hierbei noch, dass ein Datenbackup ALLES enthält: Chats, Medien und auch die ID und alles was dazugehört. Wenn man es so sehen will, sollte also ein Datenbackup reichen und ein ID Backup muss nicht sein – wenn man daran denkt.

Wohin nun damit

Threema bietet nun seit einiger Zeit den Service, das (verschlüsselte) Backup an die Threema Server in der Schweiz zu übermitteln, das nennt sich dann Threema Safe. Damit kann man dann so ein Backup aus ID, Kontakten und Einstellungen (keine Daten!) wiederherstellen – wenn man denn die ID kennt und das Passwort hat. Wer ein bisschen eigene Infrastruktur pflegt und solcherlei Dinge gerne selber unter Kontrolle hat, kann sein Backup zum Beispiel auch auf einem Owncloud / Nextcloud ablegen. Aber irgendein Webdav tuts, euch überlassen.

Id in die (Next)Cloud

Da ich selbst schon was länger mit Nextcloud unterwegs bin und mein Threema Backup dort landet, möchte ich euch mein Setup vorstellen. Zwar läuft noch eine Synology zu Hause, aber deren WebDAV hat sich als umständlich und zickig herausgestellt. Leider ist die Dokumentation dieser Möglichkeit, mit Threema Safe einen eigenen Speicherort zu nutzen, mehr als dürftig und Threemas einziger Kommentar ist „sorry, kein Support“. Allerdings gibt es die Möglichkeit und wer eigene Infrastruktur pflegt, bekommt das auch hin. Es ist alles nicht so schwierig, keine Sorge. Hier ist alles nochmal von Threema selbst beschrieben:

  1. Verzeichnis anlegen. Bei mir: backup/threema
  2. Datei „config“ in diesem Verzeichnis anlegen
  3. App konfigurieren
  4. fertig

Damit habt ihr nun eure ID gesichert. Diese ändert sich nicht, also kann das Backup ruhig in größeren Abständen passieren. Aber wohin mit den Daten?

Zumindest unter Android hat man ja Zugriff auf die Daten, die auf SD-Karten und so weiter liegen. Ich persönlich nutze Tools wie FolderSync, um ganze Ordner von apps zu sichern, die das nicht selbst hinbekommen. Das kann per SFTP auf das NAS passieren, oder eben auch WebDAV auf die NextCloud. Wo die ja schon so schön läuft, warum nicht.

Und die Daten?

Leider muss man ein Datenbackup manuell anstoßen, was ich wirklich unschön finde. Das lösen andere Apps einfach viel besser, die entweder mit der Google Sicherung besser klarkommen oder die Daten (verschlüsselt) automatisch auf eigene Server speichern. Der Grund hier könnte sein, dass die Sicherheit höchste Priorität hat und man für ein Datenbackup (das verschlüsselt erstellt wird) live ein Passwort eingeben muss. Nun, irgendwas ist halt immer.

Wenn ich dran denke, erstelle ich ein Datenbackup am Backupsonntag. Das landet dann per FolderSync auf dem NAS. FolderSync nutze ich noch für viele andere Sicherungsaufgaben in der Pro Version, denn so manche Daten möchte ich gerne extern sichern. Handybilder (mein Tagebuch…), Downloads, Backups und Konfigurationen von Handyapps. Hier sei zu allererst mal die Konfiguration von K9 (Mailprogramm) genannt. Wie entspannend es ist, nach einem Android Major Release einfach das Backup einzuspielen, statt 7 Emailkonten manuell einzurichten!

Backup vom Backup?

Nun müsst ihr euch natürlich auch Gedanken über das Backup der Nextcloud machen. Wenn ihr einen Zugang gemietet habt, macht das vielleicht der Anbieter. Wenn ihr die NextCloud selber betreibt, erzähle ich euch hier nichts neues.

Das einzig aufwändige hier ist, dass man die zweite Kopie von der ersten trennt, denn doppelt sichern macht keinen Sinn. Dieses Problem kommt meistens zum tragen, wenn man zum Beispiel Daten in die NextCloud sichert, das Backup der NextCloud auf dem eigenen NAS ablegt und das NAS natürlich auch eine Datensicherung hat. Wie viele Kopien der Handybilder haben wir nun umherfliegen? Ihr versteht, was ich meine.

Kudos to Threema

Alle hier verwendeten Grafiken habe ich übrigens nach einer freundlichen Anfrage von Threema bekommen. Der Support sei an dieser Stelle mal erwähnt. Natürlich per Chat erreichbar, auf deutsch, immer hilfreich und meistens sehr schnell. Top!

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